Arbeitsmodelle ermöglichenTeilzeitarbeit

Aus der Praxis

Raiffeisen: Hin zu einer Teilzeitkultur

Caroline Schmuck, Verantwortliche Diversity & Inclusion, engagiert sich für eine Flexibilisierung der Arbeitsmodelle: «Zurzeit arbeiten 32 % aller Raiffeisen-Mitarbeitenden und 18 % des Kaders Teilzeit. Die Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten, wird sowohl von Frauen als auch von Männern vermehrt nachgefragt, oft bereits beim Berufseinstieg. Um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, möchte Raiffeisen die Teilzeitkultur weiter etablieren. Arbeitsmodelle sollen möglichst flexibel und lebensphasengerecht gestaltet werden können. Die Herausforderung für Raiffeisen besteht dabei darin, dass der Organisationsaufwand steigt und neue Managementqualitäten gefragt sind. Raiffeisen begegnet diesem Umstand mit verschiedenen Kaderentwicklungsprogrammen. Eines der Programme wurde mit dem Excellence Leadership Award der Universität St. Gallen (HSG) ausgezeichnet.»

März 2016

Alabor Gartenbau: Flexibel, wo immer möglich

Luzius Gschwind, Leiter Gartenplanung, Personal und PR, schätzt die Teilzeitarbeit persönlich: «Als ich Vater wurde, gab ich meine nebenamtliche Tätigkeit als Gewerbeschullehrer auf, um einen ganzen Tag mit meinen Kindern geniessen zu können. Ich schätze diesen Familientag sehr und habe in der Geschäftsleitung sogar einen Nachahmer gefunden. Somit arbeiten inzwischen zwei von drei Mitgliedern der Geschäftsleitung Teilzeit. Aus Sicht des Personalleiters ist klar, dass die Planung anspruchsvoller wird, je mehr Mitarbeitende Teilzeit arbeiten. Klar ist auch, dass Kunden es schätzen, immer die gleiche Ansprechperson zu haben. Dennoch ist es für uns selbstverständlich, dass wir wo immer möglich flexible Arbeitszeitmodelle bieten, sei es in Form von Teilzeitarbeit, Jobsharing oder saisonalen Einsätzen. Ja, das Umfeld bestimmt unsere Arbeit – aber wir können mitbestimmen.»

März 2016

Orion Rechtsschutzversicherung: Teilzeit auf allen Ebenen

Sandra Balmer, Leiterin Human Resources, ist von Teilzeitarbeit überzeugt: «Schon vor Jahren hat Orion erkannt, dass Flexibilität gefragt ist, wenn man fähige Mitarbeitende rekrutieren und halten will. Und die Nachfrage nimmt weiter zu, sei es wegen der Kinderbetreuung oder des grundsätzlichen Wunschs nach einer ausgeglichenen Work-Life-Balance. Bei Orion bieten wir diese Flexibilität, und zwar auf allen Ebenen. Unter anderem dafür haben wir das Prädikat ‹Familie UND Beruf› erhalten. So arbeitet die Hälfte aller Mitarbeitenden sowie auch die Hälfte aller Führungskräfte Teilzeit – oft kombiniert mit Homeoffice. Natürlich kann Teilzeitarbeit einen höheren Koordinationsaufwand bedeuten, aber die Freude und das Engagement der Mitarbeitenden machen dies in jedem Fall wett.»

März 2016

Standortförderung Kanton Basel-Stadt: Gut organisiert

Barbara Keller, Assistentin in der Abteilung Standortförderung im Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) des Kantons Basel-Stadt, hält die sorgfältige Organisation für eine Grundvoraussetzung bei Teilzeitarbeit: «Weil meine Vorgesetzte 60 % arbeitet und ich 50 %, sind wir beide nur an eineinhalb Tagen gleichzeitig im Büro. Da müssen wir gut organisiert sein. Sie plant stets voraus und das sehr genau. Ich versuche immer, frühzeitig terminbezogen zu arbeiten und genügend Pufferzeiten einzubauen. Montags finden jeweils unsere Teamsitzungen statt, danach die bilateralen Gespräche – das reicht zur Abstimmung. Und für den Notfall weiss ich, dass meine Chefin immer erreichbar wäre. In unserem Team und im ganzen Amt wird die Teilzeitarbeit auf allen Ebenen gelebt. So ist ein grosses Einvernehmen zu spüren, und wir helfen uns gegenseitig aus. Wer Teilzeit arbeitet, muss und möchte auch flexibel sein.»

November 2016

Weleda AG: Eine Frage des Führungsstils

Dr. Vera Thomas, Deputy Head Drug Regulatory Affairs CH, betont die Wichtigkeit des Führungsverständnisses: «Es ist immer klar kommuniziert und in meinem Kalender zu sehen, wann ich im Geschäft bin und wann nicht. Ich arbeite 80 % an fünf Tagen, einen davon flexibel im Homeoffice. Alle zwei Wochen habe ich mit jedem meiner Mitarbeitenden einen Jour fixe, sonst steht meine Tür offen. Und so wie ich das Vertrauen meiner Führungskraft geniesse – die selbst in einem 90-Prozent-Pensum arbeitet –, so vertraue ich meinen Mitarbeitenden. Ich weiss, was sie können, und setze auf ihre Eigenverantwortung. Daher denke ich, macht es keinen grossen Unterschied, ob man in Vollzeit oder Teilzeit führt. Es kommt drauf an, wie man führt.»

November 2016